Den Schritt wagen!

Wenn Sie nun – durch die authentischen Geschichten der E-Dampfer oder durch die Infos – neugierig geworden sind und das E-Dampfen einmal ausprobieren möchten, versuchen wir Ihnen hier ein paar sinnvolle Tipps für den Einstieg (bzw. Umstieg vom Tabakrauchen auf das E-Dampfen) zu geben.

Wichtig ist, dass Sie sich im Klaren darüber sind, dass das E-Dampfen der Konsum eines Genussmittels ist. Das gilt ganz besonders dann, wenn man mit dem Dampfen auch Nikotin zu sich nimmt. E-Dampfen ist nicht in erste Linie eine „Raucherentwöhnungstherapie“, es hat nur den schönen Nebeneffekt, dass es auf diese Art wirken kann.

Ihr Ziel?

Sicher ist das Ziel der überwiegenden Mehrheit der E-Dampfer gewesen, mit dem Dampfen von der Tabaksucht (nicht Nikotinsucht – dieser Begriff ist eine Erfindung der Dampf-Gegner, der leider häufig übernommen wird, jedoch nicht zutreffend ist) loszukommen. Häufig spielt auch die Vorstellung mit, vielleicht irgendwann auch auf Nikotin verzichten zu können, obwohl es dafür nur wenig Gründe gibt.

Der Konsum von Nikotin (in „normalen“ Dosen) hat, wenn überhaupt, nur wenige vielleicht ungünstige Auswirkungen auf die Gesundheit. Er ist am ehesten mit dem Koffeinkonsum zu vergleichen. Überwiegend wird Nikotin wegen seiner positiven Auswirkungen auf den Körper konsumiert. Deshalb sollte sich jeder, der den Umstieg wagen will, in Ruhe darüber nachdenken, ob er das für ihn neu entdeckte Genussmittel „Dampfen“ nur als „Therapie“ gegen die Tabaksucht nutzen und letztlich irgendwann auch darauf verzichten möchte, oder ob er auch künftig ein Genussmittel konsumieren möchte, das einfach nur keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen hat.

Wir werden hier keine konkreten Ratschläge geben, mit welchem Gerät man denn nun einsteigen sollte. Dafür ist die Entwicklung im Bereich der E-Dampfgeräte zu schnelllebig und der Bedarf eines jeden zu individuell.

Das E-Dampf-Prinzip

Ein E-Dampfgerät dient dazu eine – meist nikotinhaltige – Flüssigkeit zu vernebeln. Das dabei entstehende Aerosol wird vom Konsumenten inhaliert.

Die Flüssigkeit wird als Liquid bezeichnet. Es gibt sie in unterschiedlichen Nikotinstärken und auch Geschmacksrichtungen.

Bei den derzeitig existierenden E-Dampfgeräten erfolgt die Erzeugung des Aerosols durch das Erhitzen des Liquids.

Das Erhitzen erfolgt durch elektrische Energie. Um das E-Dampfgerät mit Strom zu versorgen, benötigt es eine Energieversorgung. Diese wird (Kombi-) Akku oder Akkuträger genannt. Kombiakkus und manche Akkuträger sind mit wiederaufladbaren Akkus bestückt, die dem Gerät nicht entnommen werden können. Viele Akkuträger sind aber auch für die Benutzung handelsüblicher Industrieakkus vorgesehen.

Die Energieversorgung verfügt über eine Vorrichtung den Strom ein- und wieder auszuschalten.

Der elektrische Strom gelangt in den sogenannten Verdampfer, in dem mittels eines Drahtes, der einen bestimmten elektrischen Widerstand hat, das Liquid verdampft wird. Durch die Energiezufuhr wird der Draht erhitzt und die Flüssigkeit vernebelt. Das Liquid wird dem Draht (in Form einer Heizwendel) auf verschiedene Arten zugeführt. Entweder ist ein Tank für das Liquid vorhanden, von dem aus das Liquid gleichmäßig der Heizwendel zugeführt wird (sog. Tankverdampfer), oder das Liquid muss nach einigen Zügen durch Nachtropfen auf ein kleines Depot an der Heizwendel per Hand nachgeführt werden (sog. Tröpfelverdampfer).

Generelle Ratschläge gibt es aber auch.

Grundausstattung Geräte

So ist und bleibt es eine dringende Empfehlung, sich von Anfang an mit mindestens zwei funktionierenden Dampfgeräten zu versorgen. Wobei das auch vom Typ des Geräts abhängt. Vor einigen Jahren noch waren die üblichen Einsteigergeräte (aber nicht nur von Einsteigern genutzt) mit einer Energieversorgung versehen, bei welcher der Akku nicht entnommen werden konnte (sog. Kombiakkus). Auch heute gibt es noch (und auch immer wieder neu auf dem Markt) Geräte, bei denen der Akku nicht entnommen werden kann, um ihn in einem normalen Ladegerät zu laden. Ist der Akku nun leer und man hat kein zweites Gerät, so kann man nicht dampfen, bis der Akku wieder aufgeladen ist, was je nach Kapazität mehrere Stunden dauern kann.

Hat man ein solches Gerät (also einen „Kombiakku“ oder einen Akkuträger, bei dem man den Akku nicht wechseln kann), so sollte man sich unbedingt zwei Exemplare zulegen.

Bei Akkuträgern, die über wechselbare Akkus verfügen, sollte man zu Beginn mindestens zwei Akkus (bzw. zwei Akkusätze, falls der Akkuträger mit mehreren betrieben wird) vorhalten.

Weiterhin ist es empfehlenswert, ein paar Verdampfer bzw. Verdampferköpfe auf Vorrat zu haben, damit man nicht „auf dem Trockenen sitzt“, falls ein Verdampfer „verbraucht“ („abgenutzt“) ist oder einen Defekt aufweist.

Grundausstattung Liquid

Und für den „Treibstoff“ der E-Dampfgeräte, das Liquid, gilt auch, dass man einen ausreichenden Vorrat verfügbar haben sollte. Wie viel das letztlich ist, hängt vom Verbrauch ab, der sich erst im Laufe der Zeit ermitteln lässt und Anfangs sicher auch noch verändert. Es schadet jedoch nichts, wenn man mehr Liquid zur Verfügung hat, als man eigentlich benötigt, weil Liquid sehr lange haltbar ist.

Was soll ich kaufen?

Es gibt inzwischen eine sehr große Zahl an verschiedenen E-Dampfgeräten auf dem Markt. Es gibt Geräte bzw. Kombinationen, die als besonders „anfängertauglich“ gelten, aber auch Geräte, die eher von E-Dampfern genutzt werden, die schon längere Zeit dampfen. Doch selbst diese können sehr gut auch für den Einstieg geeignet sein.
Die große Auswahl und der sich rasch entwickelnde Markt macht es inzwischen unmöglich, pauschal eine Geräteempfehlung abzugeben.

Da die Geräte bzw. Kombinationen aktuell auch ausgesprochen unterschiedlich in der Leistungsfähigkeit sind, ist es auch kaum noch möglich, pauschal eine bestimmte Nikotinstärke für den Anfang zu empfehlen.

In dieser Hinsicht können wir leider nicht konkret weiterhelfen. Der beste Rat ist es, sich persönlich gut beraten zu lassen. Wer die Möglichkeit hat, ein oder mehrere Fachgeschäfte in der Nähe zu wissen, sollte diese nutzen und sich dort beraten lassen.

Es ist sinnvoll, sich dafür eine Strategie zurechtzulegen. Man sollte in dem Geschäft fragen, ob sich jemand vom Verkaufspersonal ein wenig Zeit für einen nehmen kann, weil man mit dem E-Dampfen anfangen möchte und sich gut informieren möchte. Hat man das Gefühl, das Personal oder der Inhaber wollen sich dafür nicht wirklich gerne Zeit nehmen, so sollte man das Geschäft zeitnah wieder verlassen und es woanders versuchen. Gleiches gilt, wenn der Ansprechpartner quasi sofort mit einem „Rundumzufrieden-Starterkit“ kommt und man nicht annehmen darf, es würde einem eine Auswahlmöglichkeit geboten.

Wichtig ist (ob der Verkäufer das nun abfragt, oder nicht), mitzuteilen – falls man Tabakraucher ist – was und wie viel man gewöhnlich am Tag raucht.

Eine gute Beratung erkennt man daran, dass der Beratende zunächst ernsthafte Fragen zu den Rauchgewohnheiten und den eigenen Vorstellungen über das E-Dampfen stellt.
Gut beraten darf man sich auch fühlen, wenn man die Möglichkeit bekommt, verschiedene Kombinationen auszuprobieren und wenn man nebenbei auch gleichzeitig schon Informationen über die Benutzung des jeweiligen Gerätes erhält. Wichtig ist auch, dass Sie sich in Hinblick auf die wenigen, aber notwendigen Sicherheitsmaßnahmen beim Gebrauch des E-Dampfgeräts und der Akkus beraten lassen.

Hat man nicht die Möglichkeit, ein Fachgeschäft aufzusuchen, sollte man versuchen, einen erfahrenen Dampfer als Beratung hinzuzuziehen. Man kann E-Dampfer aus der Nähe sehr gut über Internet-Foren oder Gruppen in den Sozialen Netzwerken finden. Optimal ist es, wenn man die Gelegenheit findet, an einem örtlichen Dampferstammtisch teilzunehmen. Dort finden sich in der Regel nicht nur viele Dampfer, die einem gerne hilfreich zu Seite stehen, sondern man hat unter Umständen auch die Möglichkeit, verschiedene Geräte auszuprobieren oder sie sich zumindest anzuschauen und erklären zu lassen.

Informieren bei YouTube

Scheiden die beiden zuvor empfohlenen Methoden, sich zu informieren, aus, so muss man sich auf die Erfahrungen und Empfehlungen anderer verlassen. Es gibt etliche sehr gute YouTube-Kanäle, die sich auch oder insbesondere an Einsteiger richten. Man sollte, wenn man einen solchen Kanal gefunden hat, diesen kritisch betrachten. Hat man das Gefühl, es könnten kommerzielle Interessen hinter dem Betrieb stehen, so schaut man sich besser nach einem anderen Kanal um. Es ist ohnehin vernünftig, mehrere Kanäle parallel zu schauen, weil auch jeder „YouTuber“ nur ein Mensch mit persönlichen Vorlieben ist und selbst andere Schwerpunkte hat, was das Dampfen anbelangt.

Foren – Gemeinschaft und Informationsquelle

Die Anmeldung in einem E-Dampf-Forum ist auch empfehlenswert. Die meisten Forenmitglieder sind extrem hilfsbereit, wenn ein Interessierter oder ein Anfänger um Rat bittet. Gerne wird in diesen Foren nach einer Anmeldung gesehen, wenn man sich zunächst vorstellt und dabei vielleicht auch schon erläutert, aus welchen Beweggründen man mit dem Dampfen anfangen möchte und welche Vorstellungen man davon hat. Es gibt Foren, die sowas wie „Patenschaften“ anbieten, bei denen sich ein erfahrener Dampfer eines Neulings annimmt. Ein solches Angebot sollte man unbedingt annehmen.

Haben Sie nun unsere Ratschläge beherzigt (oder auch nicht) und mit dem E-Dampfen begonnen: Herzlichen Glückwunsch! Sie haben auf jeden Fall einen richtigen und wichtigen Schritt in Ihrem Leben vollzogen.

Hinweise

Ein paar Hinweise zum Schluss sollte es aber noch geben:

  • Betrachten Sie das Dampfen nicht ausschließlich als „Therapie“ gegen das Tabakrauchen. Versuchen Sie nicht zwanghaft, das Tabakrauchen sofort sein zu lassen, es sei denn, Sie brauchen den Rauch wirklich nicht mehr. Mit der Zeit wird sich recht schnell zeigen, dass Sie mehr und mehr auf das Rauchen verzichten können.Es ist aber keine Schande, wenn man – zumindest anfangs – nebenbei noch weiterhin raucht.
  • Versuchen Sie nicht krampfhaft und möglichst schnell den Nikotingehalt Ihres Liquids zu verringern. Sie erreichen damit eher das Gegenteil.
  • Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es mit dem Dampfen nicht so klappt, wie Sie es sich vielleicht vorgestellt haben. Aller Anfang ist schwer – wobei der Anfang mit dem E-Dampfen eher zu den „leichten Übungen“ gehört.
  • Sie sollten nicht versuchen mit Fragen oder Problemen, die anfänglich auftauchen, alleine klarzukommen. Nutzen Sie alle Möglichkeiten, den Rat erfahrener E-Dampfer anzunehmen. Viele Dinge sind diesen auch in der Anfangszeit widerfahren und sie können Ihnen weiterhelfen und Ihre Fragen beantworten. Auch dies kann wieder im „echten Leben“ oder auf einer der zahlreichen Internet-Plattformen geschehen.
  • Generell lautet unsere Empfehlung: Setzen Sie sich NICHT unter Druck! Nehmen Sie das E-Dampfen als das an, was es ist: eine großartige Chance, ohne das Tabakrauchen auszukommen, ein harmloses Genussmittel und vielleicht ein spannendes neues Hobby (muss aber nicht dazu werden). Die Storys hier auf ExRaucher.org zeigen, dass es viele Menschen gibt, die froh sind, den Versuch unternommen zu haben.

Hier und auch an anderer Stelle werden Ihnen häufig neue „Fachbegriffe“ und Abkürzungen unterkommen. Lassen Sie sich deren Bedeutung einfach erklären oder nutzen sie das E-Dampf Wiki (das sich noch im Aufbau befindet).