Ende 2011 stolperte ich vermehrt über den Begriff „E-Zigarette“ und ich hatte schlicht keine Ahnung, was das ist. Ich war passionierter Raucher (Zigaretten, Tabakpfeife, gute Zigarren, Zigarillos) mit ordentlichem Konsum. Aufhör-Versuche (allesamt erfolglos) hatte ich in den über 30 Jahren Raucherkarriere einige hinter mir. Zu der Zeit wollte ich das Rauchen nicht unbedingt aufgeben, obwohl ich schon die gesundheitlichen Beeinträchtigungen (Atemnot, nahezu verlorener Geruchs- und Geschmackssinn und Blutdruck) spürte. Ich war aber das, was man sich unter einem „Genussraucher“ vorstellt.

Ich erkundigte mich dann bei jemanden, der das Rauchen (und damals sogar auch das Dampfen) mit den „E-Zigaretten“ aufgeben konnte. Ich fragte, ob das denn funktionieren würde, er antwortete, dass es klappt, ich mir aber keinen „Schrott“ besorgen soll. So kam mir noch 2011 eine eGo-T ins Haus und ich schaffte den Umstieg 1:1 innerhalb weniger Tage. Auch das Dampfen wurde für mich zum Genuss und zum Hobby.
Ich bin „Genussdampfer“!

Anfangs startete ich (als Extremraucher) mit Liquids, die 24 mg Nikotin pro ml Liquid enthielten (die eGo war von der Leistung auch nicht der Kracher, seinerzeit aber immerhin aktueller Stand der Technik) und ich bin inzwischen bei 2 mg/ml angekommen. Das habe ich aber nicht angestrebt, sondern hängt damit zusammen, dass ich nicht so viel Nikotin brauche und meine Dampfgeräte natürlich deutlich moderner und leistungsfähiger sind.

Schon kurze Zeit nach dem Umstieg konnte ich feststellen, dass sich Geruchs- und Geschmackssinn wieder erholten. Heute halten meine Gewürzstreuer beim Kochen viel länger als zu Raucher-Zeiten. Ich nehme Gerüche ganz normal und sensibel wahr… herrlich. Auch die Kurzatmigkeit verschwand nach wenigen Monaten… kein Gekeuche mehr beim Rennen oder Zwangspausen beim Treppensteigen. Auch mein Arzt stellte recht schnell fest, dass sich meine Lungenfunktion verbesserte und auch mein Bluthochdruck bei weitem nicht mehr so dramatisch war.

Nicht nur für mich, sondern auch für die Menschen in meiner Umgebung kam hinzu, dass der Gestank weg war. Die Kleidung, die Wohnung, das Auto… nichts stinkt mehr nach „Aschenbecher“. Und Gardinen und Tapeten danken mir den Umstieg auch durch fehlendes Vergilben. Ich gefährde auch meine Mitmenschen nicht, weil sie durch das Dampfen nicht belastet werden (es gibt Raumluftgutachten, die eine Gefährdung Dritter ausschließen).

Insgesamt hat der Umstieg auf das Dampfen mir und meinen Mitmenschen gut getan und ich genieße es, heute zu dampfen, weil ich es will. Eine Rückkehr zum Tabakrauchen kommt für mich nicht infrage.

Nun haben sich aber eine Menge Leute in den Kopf gesetzt, mich dahingehend erziehen zu wollen, auch das Genussdampfen aufzugeben. Sie fragen mich nicht, ob ich das möchte, sie „sorgen sich für und um mich“. Danke… aber das brauche ich nicht… ich bin schon groß und kann auf mich selbst aufpassen.

Wird die TPD2 1:1 umgesetzt, so wird mich das persönlich nicht unmittelbar treffen, denn ich habe vorgesorgt und bin mit allem, was ich brauche aber dann nicht mehr bekomme so versorgt, dass ich dampfen kann, bis ich über 100 Jahre alt bin. Sollte es sich jedoch ergeben, dass ich etwas übersehen habe und ich mir nach Inkrafttreten des Gesetzes etwas organisieren muss, dann werde ich gezwungen, dies über illegale Kanäle (mit all den sich daraus ergebenden Risiken) tun. DAS würde ich aber tun, denn die Rückkehr zum Tabakrauchen schließe ich völlig aus, meinen Genuss lasse ich mir aber nicht von jemanden nehmen, der – scheiße nochmal – nicht das Recht dazu hat, sich in meine persönliche Freiheit einzumischen. Wir sprechen ja nicht von illegalen Designer-Drogen, sondern vom Konsum von Nikotin.
Käme es zu einer Regulierung, die den australischen Verhältnissen nahe kommt (Verbot des Besitzes nikotinhaltigen Liquids), dann werde ich mich nicht darum scheren… dann bin ich halt ein „Illegaler“.

Was mich aber besonders traurig macht ist, dass allen umsteigewilligen Rauchern (selbst wenn sie es heute vielleicht noch nicht wissen) der Umstieg extrem schwer, wenn nicht sogar unmöglich gemacht wird.
Wenn mich heute ein Raucher nach dem Dampfen fragt, so gebe ich gerne Auskunft, verweise auf Informationsquellen und helfe gerne auch beim Umstieg. Das wird dann nicht mehr möglich sein. Diejenigen, die ach so sehr um unser aller Gesundheit besorgt sind, haben es dann zu verantworten, dass ein Raucher, der sich Stück für Stück mit dem Rauchen umbringt, dies weiter tut, weil es keine Alternative zum Genuss mit deutlich weniger Gesundheitsgefährdung für sie mehr gibt.

Daniel “PepeCyB” Hagemeister-Biernath, Magyarország