Das wäre eigentlich eine normale Vorstellung für den Club der „anonymen Ex-Raucher“
Eigentlich, aber meine Situation ist eigentlich uneigentlich.

Eigentlich hatte ich gar nicht vor Dampfer zu werden. Eigentlich hatte ich es schon aufgegeben mit den „Pyros“ aufzuhören. Eigentlich hatte ich mich schon daran gewöhnt alle 400 Meter Fußweg atemlos stehen zu bleiben. Eigentlich hatte ich mich damit abgefunden tabakabhängig zu sein.
Eigentlich, aber es kam anders.

Im Mai 2015 hatte ich gerade ein Vorstellungsgespräch bei einer, freundlich ausgedrückt, weniger seriösen Leiharbeitsfirma in Wiesbaden hinter mich gebracht und stand mit recht bescheidener Laune vor einem Zigarettengeschäft, das einen CE4 Starterset für kleines Geld im Schaufenster liegen hatte. Da Einkaufen gelegentlich nicht nur die Laune der Damenwelt verbessert, war das nach 30 Minuten MEINS! zusammen mit 4 Fläschchen verschiedener Liquids (das harte Zeug mit 20 mg/ml Nikotin)
Die Dampfe lag dann neben dem Tabak und den Hülsen …

Da Dampfen so viel bequemer ist als Rauchen (man muss ja nicht erst die Kippe stopfen) war der Griff zur Dampfe sehr einfach …

Nun ja, nach der CE4 kam schnell ein Doppelset EVOD2 … aber aus einem Laden, für den die freundlichste Beschreibung ist „Die Verkäuferinnen haben einen hohen Dekorationswert und die Preise sind entsprechend“(Der Laden ist in der Stadt gegenüber von Wiesbaden, auf der anderen Rheinseite 😉 ). Aber danach habe ich auch ausgiebig recherchiert und habe ein gutes Fachgeschäft in meiner Umgebung gefunden (Die sitzen tatsächlich in einem Dorf!) und dann ging für mich der Spaß wirklich los, der erste Subtank Mini kam ins Haus …

Als Techniker reichte der mir nicht ganz, also waren schnell noch ein paar günstig gebraucht erstandenen Verdampfer und Akkuträger bei mir. Meine Liquids mische ich seitdem auch selbst an.
Irgendwann, Ende Juni 2015 (der Alterszähler hatte inzwischen die 55 erreicht) saß ich vor meinem 3. Kaffee und mir fiel auf das ich noch keine Kippe hatte … Nach längerem Überlegen kam ich zu dem Ergebnis das ich auch am Tag davor nicht geraucht hatte …

Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit! Mein Verbrauch an Pyros lag bei mindestens einem Bigpack pro Tag, oder 170Gramm Stopftabak pro Woche …
Ich hatte etwas geschafft, was mir die Jahre zuvor ABSOLUT UNMÖGLICH war, ich hatte mir die Kippen ‚versehentlich‘ abgewöhnt!

Egal auf welche Weise ich es zuvor versucht hatte (Nikotinkaugummi, Nikotinpflaster, Akupunktur, Hypnose, Tabletten [mit „netten“ Nebenwirkungen], Nikotininhalatoren …), nichts hat das bewirkt, außer dass ich heftigst Schwund in der Geldbörse hatte.

Positiv war zusätzlich das ich beim Dampfen nicht zugenommen habe!
Inzwischen sieht es so aus das ich ohne Probleme 5 km zügig gehen kann ohne aus der Puste zu sein. Die Welt bietet mir auch ganz „neue“ Gerüche und Geschmäcker.

Mein Hausarzt vermisst die „üblichen“ Nebengeräusche beim Abhören der Lunge.

Mein Blutdruck ist inzwischen, ohne Betablocker, fast im normalen Rahmen.

Die Verdauung läuft plötzlich wieder problemlos und (bei Wiederjunggesellenhaushaltsvorständen nicht ganz unwichtig) die Damenwelt erfreut sich an deutlich besserer Standfestigkeit ;).
Subjektiv gewertet fühle ich mich als Dampfer 10-15 Jahre jünger als als Raucher.
Objektiv habe ich bisher für das Dampfen nicht mehr ausgegeben als für Zigaretten, aber das meiste ist „Hardware“ die nicht einfach abbrennt. Die „Softwarekosten“ (Base und Aromen) sind nur ein Bruchteil der früheren Kosten für Zigaretten.

Mein Gesundheitszustand hat sich in der Zwischenzeit dermaßen verbessert, dass ich einen Job, an den ich im Mai nicht nachdenken brauchte, problemlos bewältigen kann.

Meine Lebensqualität hat sich drastisch verbessert, ich denke nicht mehr im 2-Stunden-Takt bis zur nächsten Zigarette.

Die gesellschaftliche Akzeptanz hat sich drastisch verbessert, ich stinke nicht mehr nach kaltem Rauch und meine „Dampfwölkchen“ werden meist als angenehm empfunden.
Also habe ich, in Summe betrachtet, NUR Vorteile durch meinen Umstieg auf die E-Dampfe!
Selbst mein „Nikotinbedarf“ hat unauffällig abgenommen, derzeit bei 3-9 mg/ml, je nach Gerät und Laune.
Wenn ich mir aber die derzeit laufende „Öffentlichkeitsarbeit“ gegen die E-Dampfer ansehe, dann erinnert mich persönlich die Vorgehensweise und Intention an die unsäglichen Zeiten zu denen ein gewisser Göbbels Propagandaminister war.

Wenn dann auch noch amtierende Ministerinnen offensichtliche Unwahrheiten vor dem deutschen Bundestag als Begründungen für Bundesgesetze vortragen, dann wird mein demokratisches Grundverständnis „arg strapaziert“.

Aus diesem Grunde habe ich mich dazu entschlossen KEINE Parteien zu wählen, die sich nicht aktiv für das Dampfen einsetzen, selbst dann, wenn ich in diesem Fall keine astreinen Demokraten wählen müsste.

Dies habe ich bereits „meinen“ Bundestagsabgeordneten direkt ins Gesicht gesagt.
Ich persönlich würde jedem Dampfer vorschlagen diese Vorgehensweise „seinen“ „Volksvertretern“ auch in Aussicht zu stellen, denn viele Politiker verstehen nur eins: Wenn viele Dampfer andere Parteien wählen, dann bin ich meinen gut dotierten Posten und dessen Vorteile los!
Mal ganz vereinfacht ausgedrückt: Die Stimmen der deutschen Dampfer würden ausreichen eine neue Partei in den Bundestag zu bringen.

Ich meine, darüber sollten einmal alle nachdenken, die Opfer (also alle derzeitigen und zukünftigen Dampfer) der geplanten Reglungen sind und auch die, die diese Reglungen zu beschließen haben.