Wie wohl sehr viele Raucher, fing auch ich schon in meiner Jugend mit dem Rauchen an.
Die typische Geschichte als Teenager. Einer der Freunde zieht eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche. Da war sie , diese Neugier, diese Lust auf was verbotenes. Ich war damals ca. 13 Jahre alt, wusste es nicht besser und bin auf den Pyros hängengeblieben. Viele Jahre vergingen, viel Geld wurde in die Luft gepustet. Gedanken habe ich mir da meistens nicht drüber gemacht.

Habe ich gerne geraucht ? Diese Frage kann ich nicht wirklich beantworten. Oder war es doch nur diese Gewohnheit ?

Morgens nach dem Aufstehen, erstmal einen Kaffee und eine Zigarette.
Nach dem Essen, erstmal eine Zigarette.
Zu jedem noch so kleinen Anlass, rief das kleine Pyro-Teufelchen in mir : ” Los, steck dir eine an, du hast es dir doch so verdient.
Ich gehorchte.

Dann kam irgendwann das Nichtraucherschutzgesetz. Keine Zigaretten mehr in Kneipen , Resaurants , auf Konzerten.
Man stand mit den Gleichgesinnten in engen Verschlägen um das Teufelchen zu füttern.
Das nervte , keine Frage, aber man ergab sich weiterhin dem Teufelchen.
Mittlerweile bin ich 40 Jahre alt, habe also zwei Drittel meines Lebens mit diesem kleinen Teufel gekämpft.

Dann kam dieser eine Tag im November, der plötzlich alles ändern sollte. Es war ein Freitag.

Unser monatlicher Grill-Abend stand auf dem Programm. Männer, Musik, Fleisch, Bier. Das ganze seit 12 Jahren. Doch diesmal war es anders. Einer meiner Freunde hatte eine Dampfe dabei.
Natürlich wusste ich was das ist, aber wirklich beschäftigt hatte ich mich damit noch nie.
Das Gerät wurde dann direkt getestet. Eine Ijust2 , Subohm, volles Programm.
Mein Gott, was kann das Teil einen Nebel produzieren, ich war völlig begeistert. Auch der Geschmack , so völlig anders als eine Pyro. Ich war fasziniert.
Am kommenden Tag , fuhr ich direkt in einen Dampf-Shop und kaufte mir das gleiche Gerät mit 3 Liquids. Es wurde sofort losgedampft. An diesem Tag rauchte ich noch ein paar Pyros, aber ich merkte, es hat sich was verändert. Warum sollte ich nach draußen in die Kälte gehen um eine zu rauchen, wenn ich doch viel besser gemütlich auf der Couch sitzen und dampfen kann?
Das kleine Pyro-Teufelchen war zwar noch da, aber ich konnte es kaum noch hören. Immer leiser wurden sein verzweifeltes Bitten und Flehen.
Am nächsten Tag war dann auch die letzte Pyro aus der noch vorhandenen Schachtel geraucht. Und nun ? Normalerweise heißt das, sofort ab zum Kiosk oder zur Tanke, Nachschub besorgen. Ich hab es einfach nicht getan.

War es das? Kann das wirklich so einfach sein? Wieso erst jetzt, nach all den ganzen Jahren?

Schnell bin ich dazu übergegangen meine Liquids selber zu mischen , sowie auch selber zu wickeln.

Das ganze ist nach dieser kurzen Zeit zu einem echt schönen und liebgewonnenen Hobby geworden.

Ich vermute, dass ich gerade am Anfang sogar mehr Geld für Dampfkram ausgegeben habe, als für Pyros, aber ehrlich, drauf geschissen, das ist es mir mehr als wert.
Ich hatte zwar nie den sogenannten Raucherhusten trotz ca. 30 Pyros am Tag, aber es hat sich sooooo vieles zum Besseren geändert.
Der Geruchs- und Geschmackssinn, die Ausdauer, um nur die für mich wichtigsten Dinge zu nennen.
Die Klamotten stinken nicht mehr, meine Frau muss keinen Aschenbecher mehr küssen.
Das kleine Teufelchen ist fast verstummt.
Wieso nur fast? Es gibt Situationen (da kommt wieder der monatliche Grillabend zum Zug),nach ein, zwei, ganz vielen Bier, wo das Teufelchen wieder lauter zu hören ist.
Ja, ich habe in diesen Situationen eine Pyro angezündet, aber die Erkenntnis kommt nach dem ersten Zug. Das hast du dir so lange angetan, so einen widerlichen und ekelhaften Geschmack ?
Ich mache mir da auch keinen Stress, rückfällig werde ich mit Sicherheit nicht. Dafür ist das Dampfer-Dasein viel zu schön.
Auch die Community, bei mir das Dampfer-Board , hat einen großen Anteil an meinem Erfolg. Ich verbringe dort mittlerweile echt viel Zeit in dem Forum, es kann einem echt helfen sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Leider ist der stattfindende Stammtisch sehr weit weg, so dass ich den Leuten leider bisher nur virtuell begegne, aber wer weiß…
Eigentlich könnte jetzt alles schön sein, aber es kreist das Damokles-Schwert mit Namen TPD2 über uns Dampfern. Die “alten” Dampfer wissen damit umzugehen, es wird gebunkert was das Zeug hält. Schlimmer finde ich, dass Umsteigewilligen alles dermaßen erschwert bzw. sogar unmöglich gemacht wird.
Das war meine Geschichte. Ich wünsche allen zukünftigen Dampfern einen erfolgreichen Umstieg und allzeit viel Dampf. Auf das auch Ihr das kleine Teufelchen besiegen könnt.

Sascha “tpx” Trumpf , Duisburg