Auf einer kleinen Feier im Sommer 2013 in Südungarn, sah ich die erste Dampfe in meinem Leben. Unser Briefträger zog genüsslich an dem kleinen unscheinbaren Gerät und erweckt sofort meine Neugier. Ich sprach ihn darauf an, ob es sich um eine E-Zigarette handle. Er bejahte und erklärte mir seinen Selbstwickler ausführlich. Natürlich durfte ich auch ein paar Züge probieren, was mich nicht sonderlich überzeugte. Ich bekam sofort einen Hustenreiz und der Geschmack war dem einer „richtigen“ Zigarette gar nicht ähnlich. Die Feier neigte sich dem Ende zu und das Thema dampfen war für mich nicht mehr wichtig. Zu gut schmeckten mir doch meine Zigaretten. Eine von meinem Lungenarzt diagnostizierte COPD ignorierte ich, denn das Rauchen, wollte ich niemals aufhören.
Der Herbst kam mit großen Schritten ins Land und es fiel mir schon immer schwer, zum Rauchen nach draußen zu gehen. Da es immer kälter wurde, rauchte ich meine Zigarette proportional schnell zur Außentemperatur. Von Genuss war keine Rede mehr, nur die Sucht nach Nikotin musste befriedigt werden. Der nahende Winter brachte hier auch keine Besserung. Als dann ein bekanntes Pärchen bei mir zu Besuch war, packten die beiden ihre Dampfen aus und fragten meine bessere Hälfte, ob sie denn hier im Haus dampfen dürften. Erstaunlicherweise stellte das überhaupt kein Problem dar. Nur ich durfte in die Kälte zum Paffen, was mich mehr und mehr nachdenklich machte.
Da ich ein Mensch schneller Entschlüsse bin, bestellte ich mir kurzerhand ein EVOD Starterset, mit der festen Absicht, die Glimmstängel nicht mehr zu benutzen und stattdessen zu dampfen. Unseren Briefträger (der, der auch dampft) konnte ich kaum erwarten. Endlich kam er mit dem Päckchen, dem Objekt meiner Begierde. Schnell baute ich alles zusammen, füllte den Tank mit Liquid auf und nahm meinen ersten Zug aus der eigenen Dampfe. Schnell stellte sich ein angenehmer Geschmack ein und das Husten blieb nach ein paar Zügen auch aus. Für den Rest des Tages, rührte ich keine Zigarette mehr an.
Am nächsten Morgen stand ich auf, machte mir einen Kaffee. Was gehört jetzt zu einem heißen, wohlriechenden koffeinhaltigem Getränk? Klar, eine Marlboro… Wie eine Marlboro, ich bin doch Dampfer, seit gestern. Ich wollte keine stinkende Zigarette mehr anfassen. Ich packte mir meine neue Dampfe und ging vor die Tür um kräftig zu inhalieren. Warum ich vor die Tür ging, kann ich heute nicht mehr sagen, wahrscheinlich aus Gewohnheit, denn mit der Zigarette war das ein Muss.
Die nächsten Tage verliefen nach dem gleichen Schema. Morgens verspürte ich einen starken Drang nach einer Zigarette, den restlichen Tag genügte die Dampfe. Übrigens, ich gab meiner Zigarettensucht natürlich nicht nach und blieb bis heute der Dampfe treu. Nicht unbedingt der EVOD, denn inzwischen besitze ich eine stattliche Sammlung an Selbstwicklern und mechanischen Akkuträgern. Wichtig ist eben nur. Ich habe seit Dezember 2013 keine Zigarette mehr geraucht und ich fühle mich sehr gut dabei. Ich kann wieder frei atmen, von Einschränkungen durch die COPD bin ich befreit, schmecke wieder und kann deutlich besser riechen. Ein voller Erfolg also.
Wären da nicht irgendwelche Politiker (ausschmückende Adjektive lasse ich hier absichtlich weg), die mit der Umsetzung der TPD2 erreichen wollen, dass ich in Zukunft nicht mehr so dampfen darf, wie ich das jetzt gewöhnt bin. Da soll es allerlei neue Regelungen geben, die es mir fast unmöglich machen werden, weiterhin zu dampfen. Was diesen Leuten nur einfällt. Warum machen diese Politiker (Adjektive sind immer noch weg) das? Welche Lobby steckt da dahinter? Welche Gründe gibt es, mich wieder zur Tabakzigarette drängen zu wollen? Was passiert mit den Menschen, die erst nach dem Mai 2016 zu dampfen beginnen wollen?
Ich kann nur eines dazu sagen. Ich werde meine Dampfe verteidigen, mit allen legalen und … Mitteln. Niemand wird mich wieder dahin bringen, wo ich mit der Tabakzigarette war! Niemals! Dafür kämpfe ich und unterstütze unter anderem diese Seite (exraucher.tk).
Michael Mohr, Magyarország