Ich habe etwa 33 Jahre meines Lebens geraucht. Anfangs, um dazu zu gehören. Dann sozusagen als Trost, als meine Mutter plötzlich durch einen Unfall ums Leben kam. Ich hatte etwas, woran ich mich buchstäblich festhalten konnte. Die Zigarette.
Ich machte mir da noch keine Gedanken über das gesundheitliche Risiko und hätte auch nicht gedacht, dass ich lange Zeit später über Jahre mit dem Aufhören kämpfen würde. Während der Schwangerschaften war es kein Problem, nicht zu rauchen. Aber danach fing ich über kurz oder lang immer wieder damit an.
So etwa ab meinem 40. Lebensjahr wurde der Wunsch dann immer konkreter, aufhören zu können mit der Qualmerei. Mich störte der Geruch an den Kleidern , der Zwang der dahinter steckte. Ich hustete ab und zu und wusste genau, welche Schäden mir blühen könnten, wenn ich nicht langsam aufhören würde. Jedes Jahr an meinem Geburtstag stand es mir besonders vor den Augen: Wieder ein Jahr weiter geraucht. Bis zum nächsten Geburtstag sollte es geschafft sein.
Ich unternahm auch immer mal wieder einen Versuch, nicht mehr zu rauchen. Das klappte dann mal ein paar Stunden, mal ein paar Tage- immer mit dem Gedanken an Zigaretten und dem inneren Kampf: „Hol ich mir Zigaretten – nein, ich halte durch – hol ich… – nein..“ Das Ende war immer wieder meine Niederlage der Sucht gegenüber. Dabei war mir klar, dass es eigentlich nicht das Nikotin war, das mir fehlte, sondern die Handlung. Etwas in der Hand haben, Wölkchen produzieren, die Auszeit für eine Zigarettenlänge.
So gingen 10 weitere Jahre ins Land, in denen ich weiter rauchte. Wenn ich mich abends ins Bett legte, hörte ich oft meine Bronchien pfeifen und ich musste erst mal hüsteln, damit das störende Geräusch wieder verschwand. Morgens war der Rachen verschleimt. Beim Bergauf laufen kam ich außer Puste. Die Angst um meine Gesundheit wuchs und doch konnte ich nicht aufhören zu rauchen.
Kurz vor meinem 51. Geburtstag kam mein Sohn plötzlich mit einer e-Zigarette daher. Ich fand das interessant und wollte probieren. Ich hustete mich halb tot. Das konnte es ja dann wohl auch nicht sein! Mein Sohn meinte nur, das sei normal und ich solle halt mal in einen Shop gehen und mich beraten lassen, es würde sich sicher das Passende für mich finden.
An meinem 51. Geburtstag zog ich mein Morgenritual durch; mit einer Tasse Kaffee und ans offene Küchenfenster und erst mal eine rauchen, oder auch zwei. Und wie immer an meinem Geburtstag der Gedanke: Jetzt hast du wieder ein weiteres Jahr geraucht! Wie lange wird das noch gut gehen? Und dann war plötzlich der Entschluss da: Die fünf Zigaretten rauche ich noch und dann geh ich in den Dampfshop und hole mir so ein Gerät. Das schenke ich mir selbst zum Geburtstag!
Und es sollte ein lebensveränderndes Geschenk sein, das ich mir da gemacht hatte. Am Abend dieses Tages probierte ich nochmal von einem meiner Gäste eine Zigarette, die flog aber halbgeraucht weg. Bäh! Und seitdem habe ich keine Zigarette mehr angefasst. Das ist jetzt ein halbes Jahr her.
Wie geht es mir heute? Bereits 2 Wochen nach dem Rauchstopp war dieses Rasseln in den Bronchien verschwunden. Die Verschleimung und der Husten sind verschwunden. Und ich kann auch wieder den Berg hoch laufen, ohne oben völlig außer Atem zu sein.
Ist es schwer, nach 33 Jahren Zigarettenkonsum nicht mehr zu rauchen? Nun, ab und zu kommt schon mal der Gedanke an eine Zigarette auf, zumal in meinem Umfeld geraucht wird und sich Zigaretten somit in meiner Reichweite befinden. Doch ich möchte unter keinen Umständen zum Dualuser werden. Ich bin so glücklich, endlich den Absprung geschafft zu haben und nicht mehr rauchen zu müssen. Ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich funktionieren könnte! Es geht mir gesundheitlich so viel besser. Das möchte ich keinesfalls wieder aufs Spiel setzen!
Das Dampfen hat sich für mich mittlerweile auch zum Hobby entwickelt. Ich habe Spaß an guten Dampfgeräten, am selber wickeln und am Liquids mischen. Ich bin in einer sehr netten Community, dem Dampfer-Board. Dort habe ich unheimlich viel gelernt und jede Menge Spaß mit netten Gleichgesinnten!
Was den Spaß allerdings gründlich vermiest manchmal, ist die Tabakrichtlinie der EU, TPD2. Nachdem ich gerade begonnen habe, das Dampfen toll zu finden und entdecken zu wollen, werde ich gegängelt vom Staat. Ein Gesetz, auf Eventualitäten, Konjunktiva und ja, auch auf bewusste Fehlinformationen aufgebaut, macht mir den Kauf von Dampfzubehör schwer. Und es kann jederzeit weiter reguliert und verboten werden. Deshalb mein dringender Appell an die Damen und Herren der EU und des Landwirtschaftsministeriums: Bitte informieren Sie sich aus erster Hand und glauben Sie nicht den Konjunktiva aus Heidelberg. Schauen Sie über den Tellerrand. Es gibt mittlerweile genügend solide Studien, die eindeutig belegen, dass das Dampfen weit weniger schädlich ist, als das Rauchen. Es könnte sonst passieren, dass Sie mitverantwortlich sind für den Tod tausender Raucher, denen hätte geholfen werden können mit einem Umstieg aufs Dampfen!
Allzeit gut Dampf! Andrea E.