Seit meinem 15. Lebensjahr habe ich geraucht. Damals war das cool. In meiner vierzigjährigen Raucher“Karriere“ habe ich alles gequalmt. Zigarillos, ab und zu eine Zigarre, eine kurze Weile Pfeife aber hauptsächlich Zigaretten, aus dem Päckchen oder selbstgedreht. Zuletzt waren es so ca. 30 pro Tag.
Gesundheitliche Probleme hatte ich nicht, außer natürlich dem dringenden Bedarf nach Sauerstoff ab der zweiten Etage.
Mehr und mehr hat mich aber das Geld geärgert, das in Rauch aufging. Da meine Frau auch rauchte, war das ein satter vierstelliger Betrag pro Jahr.
Nachdem wir vor zehn Jahren die Wohnung komplett renoviert hatten, haben wir nur noch vor der Haustür geraucht, im Sommer mehr und im Winter (etwas) weniger.
Das hieß, nach jedem guten Essen, in der Halbzeit- oder Werbepause vor die Tür.
Gemütlich war das nicht, aber die Sucht wollte halt befriedigt werden.
Dann kam die Weihnachtsfeier meiner Firma im Jahr 2014.
Wie üblich trafen sich die Raucher in der Kälte. Mir fiel der Mann meiner Kollegin auf, der an einem Dampfgerät zog. Wir kamen ins Gespräch und er erzählte mir von den Vorteilen: Rauchen in der Wohnung ohne den Gestank, ein paar schnelle Züge während man auf die Straßenbahn wartet usw.
Ich kam ins Grübeln und am folgenden Donnerstag, es war der 4. Dezember 2014, beschloss ich nach einem Kundenbesuch, schnell mal in die Stadt zu fahren um mich in einem Dampferladen beraten zu lassen. Nach eineinhalb Stunden kam ich mit einem Einsteigerset, einer Ego-C, wieder raus. Es war 16:45 Uhr, das weiß ich noch. Ich steckte mir auf dem Weg zum Auto schnell noch eine an und das war die letzte Zigarette meines Lebens, aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Also ab nach Hause, das Ding fertig gemacht und losgedampft, natürlich mit Tabak-Liquid wie wohl die meisten Umsteiger.
Meine Frau, die sich zuerst geweigert hatte, wurde neugierig. Im Internet wurde ein Einsteigerset für sie bestellt. Das kam am Samstag und seitdem gibt es in unserem Haus keine Zigaretten mehr.
Ein paar genussvolle Züge mit einem leckeren Liquid nach dem Essen, vor dem Fernseher oder in netter Gesellschaft bei einem guten Glas Wein sind ein zurückgewonnenes Stück Lebensqualität. Ein neues Leben eben.
Von den Egos bin ich nach zwei Wochen auf einen größeren Fertigverdampfer mit geregeltem Akkuträger umgestiegen und nach sechs Wochen habe ich begonnen, selbst zu wickeln.
Die Nikotinstärke habe ich mittlerweile von 18 auf 3 mg/ml reduziert.
Seit dieser Zeit geht es mir nicht nur gesundheitlich besser (mindestens drei Etagen ohne Atemnot), ich habe auch ein tolles Hobby gefunden, welches ich mit vielen netten Leuten in einer tollen Gemeinschaft teile.
Eine große Hilfe waren für mich die Videos auf YouTube und die Dampferforen mit ihrem schier unerschöpflichen Wissen.
Sie halfen mir, meine Geräte zu handhaben und zu verstehen und erklärten mir, dass es für mein wachsendes (und anhaltendes) Bedürfnis nach neuen Geräten einen Namen gibt: den HWV
Die Politik strebt nun an, uns Dampfern mit der TPD2 das Leben zu vermiesen. Mit einer völlig willkürlichen und unlogischen Gesetzgebung werden Sie versuchen, das Dampfen so einzuschränken, das es umsteigewilligen Rauchern extrem schwer bis unmöglich macht, auf die wesentlich unschädlichere Variante umzusteigen.
Aber lasst euch gesagt sein: WIR LASSEN UNS NICHT UNTERKRIEGEN.
Detlef „Sunderaner“ Wiemann,
NRW