Sie beginnt etwa im 13. Lebensjahr, Zigaretten waren lässig, alle Marlboro Cowboys lebten noch, eine direkte Verbindung Rauch und Krebs war noch nicht evident im Jahr 1963.
Kurze Zeit später war ich abhängig und es folgten fast 5 Jahrzehnte Hardcore Rauchen, alles was es gab habe ich konsumiert, mit und ohne Filter, Rothändle, Gauloises, kurz, alles, was Rang und Namen hatte. Mindestens eine Schachtel pro Tag, oft mehr!
Ich hatte rückblickend das große Glück, nicht ernsthaft krank zu werden, die unangenehmen Begleiterscheinungen, Raucherhusten, Kurzatmigkeit, pfeifende Bronchien, etc. nahmen mit den Jahren aber zu.

Die Abhängigkeit hat mich schnell gestört, unzählige Aufhörversuche mit allen bekannten Mitteln,… immer wieder gescheitert. Der letzte verzweifelte Versuch hätte fast geklappt, 7 Monate rauchfrei ohne irgendwelche Unterstützung durch Chemie, dann ein schwacher Moment, …vorbei! Ich habe dann resigniert, mein Weg schien vorgezeichnet!
Dann, 5 Jahre später, las ich im Off Topic Bereich eines Technik Forums die Frage, ob jemand Erfahrung mit E-Zigaretten hätte, zahlreiche Antworten kamen, bis heute dort der erfolgreichste Thread mit mittlerweile eigenem Bereich.
Ich habe lange ungläubig mitgelesen, andere Raucher machten aber mit, waren nach kurzer Zeit das Laster los!
2 Monate, dann war ich weichgeklopft, was kann schon passieren, so ein Starterset war ja nicht teurer als meine Wochenration Zigaretten.
Theoretisch schon gut gerüstet (“nicht im Zigarettenkiosk um die Ecke kaufen!”) habe ich ein empfohlenes Set bestellt!

Als DHL klingelte habe ich meine letzte Zigarette ausgedrückt. Das war am 9.3.2013!
Der Start war ein bisschen holprig, der 1.Zug verursachte einen ziemlichen Hustenanfall!
Da mir das aber bereits bekannt war, ließ ich mich nicht irritieren, nach kurzer Zeit ging’s dann ohne Husten, ungewohnt war’s aber schon.
Den Rest des Tages habe ich damit verbracht, immer an der E-Zigarette zu ziehen, wenn der Schmachter um die Ecke kam, am folgenden Tag wurde das schon immer normaler und dann war ich durch! Zu meinem größten Erstaunen gab’s überhaupt keine Entzugserscheinungen, die mich früher immer wieder scheitern ließen!
Kein morgendliches Husten ab dem 1.Tag, keine Lungengeräusche ab dem 2. Geruchssinn nach einer Woche ein anderer, rieche Raucher bevor ich sie sehe.
Auch die Kondition ist fast jugendlich, den Rucksack im Gebirge schleppe ich, nicht mehr meine Frau (Nichtraucherin).
Ich bin jetzt seit über 2 Jahren begeisterter Dampfer, immer wieder durch die Presse geisternde “vermutete” Nachteile sind nicht eingetreten, warum auch, alle im Dampf enthaltene Stoffe kommen auch in Lebensmitteln und Medikamenten vor, Nikotin allein, ohne das Teerpaket, steht nicht auf der WHO Liste der krebsfördernden Stoffe, nicht einmal auf der der verdächtigten, wie z.B. Handys!

Leider hat die EU mit viel Trickserei eine Richtlinie zur E-Zigarette erlassen, die auch in Deutschland umgesetzt werden muss. Dabei ist nur positiv der Jugendschutz, Abgabe an Jugendliche ist genauso wenig sinnvoll wie Tabak oder Alkohol, da widerspricht auch kein Dampfer!
Völlig sinn frei sind allerdings die technischen Restriktionen, die eine Weiterentwicklung besserer Geräte behindert oder stoppt, zu kaufen könnte es nur noch minderwertige Ware auch der Tabak Industrie(!) geben, mit der der Umstieg zu einer kaum gefährlichen Variante erschwert wird! Letztlich gefährdet der Staat mit einer zu restriktiven Umsetzung der EU Richtlinie die Gesundheit seiner Bürger! ( ..aber sichert ihm die schon eingebrochene Tabaksteuer.)

Kai Meinhardt, Schleswig