Tja, der Stefan wurde in einer Zeit geboren, in der Rauchen noch zu den großen Freiheiten gehörte; er kennt noch die großen, dominierenden Werbeplakate des “Marlboro-Man” mit einem Hauch von Freiheit und Abenteuer, er kennt die TV-Werbung von Marlboro noch in SW – trotzdem kam die Lagerfeuerromantik vor einem bombastischen Sonnenuntergang in der texanischen Steppe gefilmt, auch in Schwarz-Weiß gut rüber; und auch dem in die Luft gehenden HB-Männchen hat die anfangs fehlende Farbe keinen Abbruch getan.

Wie es zum guten Ton für einen ganzen Kerl gehörte, hat natürlich der Hausherr – sein Vater – auch geraucht. Die Familie gehörte zu dem, was man heute als Mittelstand bezeichnet. Papa geht arbeiten, Mama ist zu Hause bei den Kids und das Geld reicht zwar nicht um zweimal pro Jahr eine Kreuzfahrt zu machen, aber für 4 Wochen Bayrischer Wald und die Raten für den Einfamilienhausbau bedienen, hat es gelangt.

An den Wochenenden hat man sich gegenseitig im Familien- u. Kollegenkreis besucht, i.d.R . waren immer komplette Familien darin einbezogen. Die Tische in den jeweiligen Mittelstands-Wohnzimmern waren immer gut bestückt mit Snacks & Getränken aller Art und natürlich durften die Aschenbecher und die Gemeinschaftszigaretten dabei nicht fehlen. Die Kinder, durften dabei natürlich nicht fehlen. Für den Stefan und seine Altersgenossen war die Zigarette Alltag, sosehr, dass man sich überhaupt Nichts bei gedacht hat – es war das Normalste der Welt. Nebenbei wurde man gleich noch schön an den smell gewöhnt und außerdem war der Tenor ja, dass man sich an den Erwachsenen gefälligst ein Beispiel nehmen sollte.

  • Weshalb man das aber nun ausgerechnet bei der Zigarette NICHT tun solle – das erkläre man mal schlüssig einem Kind. Dahingehende Versuche waren in der Praxis dann auch eher selten bis gar nicht vorhanden. Der Stefan hat es erlebt, dass mit dem Thema Zigarette dann auch eher „spielerisch“ umgegangen wurde – sogar wortwörtlich. Er hatte als kleiner Junge Bauklötze, die nicht hart, sondern weich – drückbar – waren, die waren im Spritzgussverfahren hergestellt, innen hohl. An einer Stelle befand sich produktionsbedingt ein kleines Loch. In dieses Loch haben die Raucher Rauch hineingeblasen und der spielende Junge konnte damit wunderbar Lokomotive spielen oder Rauchringe produzieren. So etwas Schönes was so einen Spaß macht, kann ja gar nicht schädlich oder gefährlich sein.

Nun ja, der ganz kleine Junge mit seinen rauchenden Bauklötzchen wurde schnell größer und kam dann 1974 in die Vorschule. Die nach kaltem Rauch und Teer stinkenden Lehrkräfte hat man so gar nicht wahrgenommen – nur wenn man innerhalb des Schulgebäudes dem “Lehrerzimmer” näherkam, wurde es merkbar und im Lehrerzimmer waberten die blaugrauen Schwaden durch den Raum – ganz eklig im Winter. Aber es war ja “in” und zu 100% akzeptiert.

Der Stefan war ja bestrebt, etwas “zu werden” und es den Erwachsenen gleich zu tun – aber wie ?

Für nen 6-7jährigen war es auch damals nicht so einfach, an Kippen zu kommen. Mit Girokarten einkaufen gehen wie Heute war noch nicht – Bargeld war gefragt und das war bei einem durchschnittlichen Siebenjährigen 1974 doch eher nur sporadisch und in homöopathischen Dosen vorhanden. Aber – gelobt sei der Einfallsreichtum eines kleinen Stefans: ein simpler, echter Strohhalm vom Feld – gelobt sein zwei Ernten pro Jahr – lässt sich erstklassig Rauchen und schmeckt nach 2-3mal Husten sogar auf Lunge; die Teile konnte man so rauchen, wie sie waren – Natur pur!

Naja – so rauchte er eigentlich also schon in der Grundschulzeit und er war auch nicht der Einzige, der es so tat. Dass man da öfters wie ne kalte Feuerstelle gerochen hat war beim Stefan kein Problem – denn er durfte im Garten regelmäßig die Gartenabfälle verbrennen – das war damals nämlich noch erlaubt und der feurige Beigeruch der ihn umgab, war erklärbar 🙂

Die Grundschulzeit verging eigentlich wie im Fluge und schwupps – der Stefan musste nun in die Oberschule. In der Grundschule hatte er es gut; da gab es nämlich noch mehrere von in Berlin, die Klassenstärken lagen im Schnitt bei 25 Schülern, es viel kein Unterricht aus, maximal mal in den Sommertagen gelegentlich 2-3 Stunden früher Schluss wegen Hitzefrei, wenn es zu dolle wurde.

Die Grundschule von Stefan war auch fußläufig 3 Minuten von zu Hause entfernt – er konnte in der “großen Pause” tatsächlich zum Mittagessen nach Hause gehen 🙂

Tja – die Oberschule; die, in die Stefan`s Eltern ihn später verbracht haben, war nicht mehr am Stadtrand. Er musste nun mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf Tour gehen. Seine Eltern wollten nicht, dass er mit der U-Bahn fährt – sie hatten viel Ungutes über das U-Bahnfahren gehört – vor allem wegen der ganzen “Rowdies” und “Rocker”. Tja, das bedeutete für den Stefan dann mit zwei verschiedenen Buslinien pro Weg eine Stunde lang unterwegs sein, anstatt weniger als eine halbe Stunde mit der U-Bahn. Da haben sich dann die Rauchübungen mit Bauklötzchen und später mit Strohhalmen, bezahlt gemacht.

Siebte Klasse Oberrealschule – mit knapp 13 und anno 1980, kamen so die ersten merkbaren Einschränkungen für Raucher auf. Man durfte plötzlich nichtmehr überall rauchen, wo es einem beliebte. Die Berliner Verkehrs Gesellschaft (BVG) gestatte in den Bussen – die damals alle Doppelstock-Busse waren – Rauchen nur noch auf dem Oberdeck. Ganz klasse war das: Das “Erdgeschoss” dieser Busse war nämlich für Alte, Rentner, Kranke usw. quasi “reserviert”. Im Prinzip eine vernünftige Angelegenheit, denn schon mit nur einem Gipsbein wäre es unmöglich gewesen, die schmalen Treppen hinauf oder herunterzukommen, ohne gesundheitliche Konsequenzen und erst recht in einem fahrenden Bus. So mussten dann alle Fahrgäste ohne Behindertenausweis oder sichtbare Einschränkungen das Oberdeck benutzen; das Oberdeck, wo es genauso viele eingebaute Aschenbecher gab, wie Sitzplatzreihen (26) auf knapp 13 Meter Fahrzeuglänge. War das herrlich als Schüler, wenn man morgens um 7 Uhr da hochkam und von Hinten nicht mehr erkennen konnte, ob in 10 Metern Entfernung Vorne noch ein Sitzplatz frei war – denn stehen durfte man Oben nicht. Ganz schlimm war es im Winter – da hat niemand die Fenster aufhaben wollen und die Sichtweite war dann oft noch weit unter 10 Meter wegen dem ganzen Rauch. Naja – danke lieber Berliner Senat und liebe BVG, dass ihr auf diese Art – heute würde man Soetwas “Hyposensibilisierung” nennen – den kleinen Stefan dann an extremen Tabakkonsum gewöhnt habt; ohne euch hätte das nie geklappt. Schon am zweiten Tag musste der Stefan nicht mehr husten aufm Oberdeck und nach einer Woche sahen auch seine Augen nicht mehr so aus, als wenn er sich grade mit einer Riesentüte zugekifft hätte.

Wie zu erwarten war natürlich das Thema Rauchen in der Oberschule noch weitaus populärer, als in der Grundschule. Auch da waren die Lehrerzimmer eigentlich Rauchoasen für Erwachsene und die Vorbilder – die Lehrkräfte – willige Missionare von BigT. Auf dem Pausenhof standen Aschenbecher; einmal für rauchende Lehrkräfte und einmal auch für Schülerinnen und Schüler. Zu diesem Zeitpunkt durfte ein Jugendlicher nämlich in Deutschland ab 16 Jahren Tabakwaren erwerben und auch nutzen. In der Praxis hat das aber Niemanden interessiert, wenn um die Ascher rum nicht nur Schüler der 9. klasse aufwärts standen, sondern auch qualmende 13jährige.

Dem Gruppenzwang Zigaretten zu rauchen hat der Stefan dann noch bis zu seinem 15. Geburtstag widerstanden. Seine erste echte Zigarette stammte auch aus seiner ersten eignen Schachtel – die schwarze John Player`s – die Schachtel hat schon was hergemacht – stimmts ? Voll cool ! Wenn dann gleich richtig – nix Pustebacke sondern voll auf Lunge. Das ging unerwartet gut – nix Husten. Obwohl sooooo unerwartet war es im Nachhinein betrachtet aufgrund der jahrelangen, vorangegangenen Übungen nun doch nicht. Diese Schachtel hat Stefan für 2,85 D-MARK erstanden! Zu diesem Zeitpunkt bekam Stefan als Mittelstandsschüler sagenhafte 50 D-MARK Taschengeld im Monat, von denen er aber auch alles, was nicht Ernährung war, bezahlen musste; Vorschüsse wenn alle gab es nicht. Rauchen – mit einer Schachtel mit 23 kippen für drei Tage – war damit noch gut finanzierbar.

Im Verlauf der 9. und 10. Klasse wurde es für Stefan allerdings schon übler, denn eine Schachtel reichte längst nicht mehr drei Tage, sondern nur noch einen und dank der Steuererhöhungen kostete die Schachtel dann auch plötzlich 3,80 D-Mark und anstatt 23 Kippen waren nur noch 19/20 kippen in einer Schachtel. Gott sei Dank aber bekam der Stefan gleich nach der Schule einen Ausbildungsplatz und auch einen Lehrlingslohn. Yo – fast 400 D-Mark im Monat waren schon ne andere Hausnummer und der inzwischen auf 4 D-Mark gestiegene Schachtelpreis erschien nicht mehr ganz so hart. Da wurde dann ganz einfach Monatsanfang 120 Mark gegriffen und drei Stangen gekauft – fertig.

Als der Stefan aber so an die 20 ran war, war er schon bei über 40 Kippen am Tag und am WE beim Feiern mehr und die 120 Mark reichten schon lange nicht mehr für den Monatsbedarf. Aber war ja nicht so tragisch, denn die Lehre war vorbei und es trudelten nun keine 400 Mark mehr ein pro Monat, sondern eher 3000. Den ersten Ausblick auf die Wirklichkeit und auf das, was eine Sucht ist, bekam Stefan dann, als die Firma in der er arbeitete in die Pleite schlidderte und er zum ersten Mal arbeitslos wurde. Da war dann mal für drei Monate plötzlich weniger als die Hälfte des Geldes vorhanden und Stefan stand erstmalig da und hatte 10 Tage vor Ultimo kein Geld mehr für Kippen. Furchtbar!

Die Karriere von Stefan ging dann so weiter, dass es im Lauf der Jahre immer mehr Stress gab, sowohl beruflich als auch privat; die Abspannzigarette war immer häufiger nötig. Das Brockenhusten am Morgen war schon Gewohnheit, das nach Luft schnappen nach zwei Etagen im Treppenhaus und Pause machen war auch praktisch – konnte er sich eine anstecken. So ab dem 35. Lebensjahr fing der dann nicht mehr so kleine Stefan an zu schwächeln; die Gesundheit seines Knochenbaus zollte der körperlich schweren Arbeiten die er ausführte Tribut. Die Art der Arbeiten, die Stefan noch ausführen konnte, schränkte sich immer weiter ein, es kam auch zu immer längeren Ausfallzeiten durch Krankheit und Arbeitslosigkeit. Der Stefan konnte das teilweise kompensieren, indem er aus “Volumentabak” für 200 Zigaretten mit viel Geschick schonmal 300 rauchbare Kippen gemacht hat. Es kam aber auch häufig zu Situationen, für die sich der Stefan noch heute schämt; er hat seine Mutter um Geld für`s Qualmen angebettelt, seine Schwester die es selbst nicht leicht hatte angebettelt. Er hat Kippen im Ascher nichtmehr weggeworfen sondern gesammelt, um daraus dann wenn gar kein Geld mehr aufzutreiben war, noch brauchbaren Tabak herauszubröseln und nochmal zu rauchen. Das gab dann schon ein sehr trauriges Bild von Stefan ab. Arbeitslos, kaputte Wirbelsäule, Übergewicht und ein Gebiss, welches aussieht wie eine deutsche Stadt 1944 nach einem amerikanischen Bombenangriff. Ja – Rauchen schädigt die Zähne, weil es die Mundflora durcheinanderbringt und für Zähne schädliche Mikroorganismen die Oberhand gewinnen. Dieses Bild gab Stefan Mitte 2009 ab.

Er war auch ein grandioses Beispiel für die Leidensfähigkeit von Rauchern. Verbote? Schockbildchen? So Etwas interessiert einen Raucher nicht die Bohne. Stefan ist auch mit 40 Grad Celsius und blutiger Bronchitis noch nachts um Drei im Schneeregen noch zur Tanke gerannt, wenn er noch’n Fünfer irgendwo gefunden hatte. Für ein Camel geht man 1000 Meilen – das war bei Stefan wörtlich zu nehmen. Bei jedem Wetter. Das es so ist, das weiß auch jeder Politiker, jeder Mitarbeiter von WHO, EU und sonstigen sogenannten “Institutionen”. DAS, WAS sie tatsächlich tun, bringt keinen Raucher vom Tabak weg, SIE wissen, dass es so ist – “schön” sehen diese ganzen Sinnlosmaßnahmen nur für alle Nichtraucher aus und auch das wissen die Initiatoren. Die Nichtraucher jubeln den ganzen tollen Maßnahmen, wie die Regierung angeblich gegen den Tabak vorgeht und vorgeblich an der Gesundheit ihrer Untertanen interessiert ist. Dabei müssten sie eigentlich mit eignen Augen sehen können, wie nutzlos, sinnfrei und heuchlerisch diese Maßnahmen sind. Die Oberböcke machen “Böööööhhhh” und alle Schafe machen “Määähäääähh”. Heutzutage darf kein Kind / Jugendlicher mehr in Deutschland unter 18 Jahren Tabakwaren erwerben. Aber – WER kontrolliert die Einhaltung dieser Gesetzgebung??? Diese Frage stellt Stefan. Stefan stellt die Frage, weshalb Deutschland, bzw. die Regierenden, am Willen der wirtschaftenden Bevölkerung vorbei, eine Milliarde nach der anderen in die Belange der Welt pumpt, während die Probleme im eignen Land ständig wachsen. Aber das ist abschweifend, Entschuldigung dafür! Bleiben wir also mal beim Tabak und der damit in direktem Zusammenhang stehenden Tabaksteuer. Nach offiziellen Zahlen lagen die staatlichen Einnahmen alleine durch die Tabaksteuer im Jahr 2014 bei sage und schreibe 14,3 MILLIARDEN €uro – wohlgemerkt – NUR die Deutschen Einnahmen!

Warum können von diesen Milliarden nicht einmal ein paar Millionen pro Jahr dafür aufgewendet werden, um Polizisten und Mitarbeiter im Ordnungsamt einzustellen, die man auch auf der Straße sieht, wie sie die Einhaltung des Rauchverbotes für Kinder aktiv durchsetzen, mit allen Konsequenzen bei Nichteinhaltung? Beim Alkohol dasselbe Spiel – und dort darf ein 16jähriger ja sogar noch soviel Bier und Wein ausm Netto oder Aldi raustragen, wie er bezahlen kann. Kann mir Einer der gesetzgebenden Verantwortlichen erklären, was der Unterschied bei einem Alkoholkoma durch Aldi-Export und einem Alkoholkoma durch 15 Jahre altem Glenfiddich ist??? Der Stefan kann es mittlerweile erklären: vom Bier braucht auch der Jugendliche wesentlich mehr zum Betrinken als vom Glenfiddich und somit ist die Steuereinnahme für den Staat höher, wenn sich der Jugendliche legal mit Bier oder Wein betrinkt, als wenn er sich ne Flasche Glenfiddich reinzieht. Hier kommt auch wieder der Faktor zum Tragen, den Stefan beim Rauchen erlebte – die frühzeitige Übung ist das Zaubermittel.

Der Stefan hat vor etwas über 5 Jahren aber die Befreiung vom Tabakrauch geschafft – mit der Dampfe. Ich nenne es bewusst so, denn Rauchen ist dadurch definiert, dass der Verbrennungsrauch von Tabakpflanzen inhaliert wird. Das findet aber beim Dampfen nicht statt – hier sind keine verbrennenden Tabakpflanzen und kein Rauch involviert und somit mag Stefan auch nicht den Begriff “Zigarette” mit dem Dampfen in Zusammenhang zu bringen, weil es sachlich einfach nur falsch ist. Stefans persönliches, kleines Wunder, geschah im Herbst des Jahres anno 2009. Er hatte gerade eine beidseitige Lungenentzündung überstanden und kam von seinem abschließenden Arztbesuch. Auf dem Weg kam er an einem Imbiss vorbei, an dem zwei Handwerker standen. Einer von den Beiden zog an einem schwarzen, Edding-großen Teil und blies, für damalige Verhältnisse gigantische – Wolken wieder aus. Stefan fand das einfach sofort nur geil; sein Traum stand da am Imbiss: “Rauchen” ohne Dreck – einfach auf Knopfdruck. Nun, Stefan hat diesen Wolkenloser angesprochen und dann einen 5-Minuten-crashkurs erhalten, was das is – nämlich dampfen.

Zu Hause hat Stefan dann erstmal den PC angeworfen und angefangen zu suchen. Stefan is neugierig. Stefan guckt also in Google erstmal, was das is, was da “verdampft” wird.

  • 1,2-Propandiol oder auch einfach Propylenglycol ; dazu findet er im Netz, dass dieses Zeug universell und vielfältig eingesetzt wird, zum Beispiel in Kosmetika, als Feuchthalte – u. Konservierungsmittel in Lebensmitteln, als Basisgrundstoff flüssiger Medikamente usw. usw.
  • Propan-1,2,3-triol oder einfach Glycerin; ebenso eingesetzt in der Lebensmittel- Pharma- u. Kosmetikindustrie
  • (S)-( –) -1 -Methyl-2 -(3-pyridyl)pyrrolidin oder einfacher – Nikotin – ja, das hatte Stefan schonmal gehört 🙂
  • Aromastoffe – alles was irgendeinen Geschmack macht
  • Diwasserstoffoxid oder kurz : Wasser

Zu diesem Zeitpunkt war die Welt noch in Ordnung, Propylenglycol, Glycerin und Aromastoffe waren – zum Beispiel alle zusammen in Gummibärchen zu finden, noch kein “gefährlicher Chemiecoctail” so wie heute. Zu Nikotin erfuhr man, dass es eben nich so toll is und auch in der Zigarette ist.

Nun, der Stefan verbrachte diese Nacht vor dem Rechner und surfte durch`s Internet, um mehr über das Funktionsprinzip dieser „ elektrischen Zigaretten „ zu erfahren – neugierig eben. Nach dieser Nacht war für Stefan klar: DAS ISSES! Endlich sowas wie Rauchen, nur das es eben kein Rauch ist. Es gibt keinen rumfliegenden Dreck mehr, vorallem ist kein TEER im “Liquid” der überall einen schmaddrigen, gelbbraunen Schmierfilm hinterlässt, weniger Fenster putzen, endlich weiße Gardinen und so … ..ja, der Stefan is auch gerne ne gemütliche Socke und macht sich nicht gerne mehr Arbeit, als nötig. Am nächsten Tag ist er dann losmarschiert zu einem Ladengeschäft, welches er ausfindig gemacht hatte und welches genau das Produkt hatte, dass der Dampfer am Imbiss vorgeführt hat. Verflixt – der Preis für ein Doppelset, bestehend aus zwei “Verdampfern” und zwei Akkus, lag deutlich über dem Preis von zwei Stangen Luckies. Aber der Stefan wusste ja, dass die Teile nicht verbrennen und länger erhalten bleiben.

So, ab nach Hause damit; auf dem Rückweg, rein zur Sicherheit, vom allerletzten Geld noch ne Großdose Tabak und 250 Filterhülsen gekauft. Pleite für den Rest des Monats – aber glücklich. Ohne lange rumzufackeln dann zu Hause gleich losgedampft, am nächsten Tag gedampft, am übernächsten Tag auch……

Am dritten Tag bemerkte Stefan dann mit großem Erstaunen – zu einem Zeitpunkt, wo normalerweise schon mehr als 160 Kippen geraucht gewesen wären, dass die Dose Tabak immer noch ungeöffnet dastand. Das war der Moment, wo es bei Stefan „klick“ gemacht hat und der Gedanke sich bildete, wenn es so ist, dann kann die Tabakdose auch für immer zu bleiben.

In den folgenden Wochen und Monaten probierte sich Stefan in bescheidenem Umfang durch die Welt verschiedener Liquids. Was Stefan als Erstes auffiel – sein Geschmackssinn veränderte sich laufend. Stefan kocht nämlich gerne und auf einmal war alles zu süß, zu salzig oder zu scharf was er veranstaltete. Tja, die nicht mehr vom Teer verkleisterten Geschmackssensoren im Nasen-Rachenraum konnten wieder das tun, wozu sie eigentlich da sind – Aromen aufnehmen und diese Sinneseindrücke ans Gehirn weitergeben. In der Zeit des Rauchens hat Stefan schlicht alles überwürzt, um noch was zu schmecken. Es kommt einer Offenbarung gleich, wenn man nach fast 30 Jahren erfährt, wie geil ein “Granny Smith” wirklich schmeckt oder am Abend ein würziger Earl Grey. Die Veränderung im Geschmackserlebnis war das erste gravierende Erlebnis von Stefan im Zusammenhang mit dem Dampfen.

So im vierten Monat (nein – vom vierten Monat Dampfen!) fiel Stefan dann auf, dass seine morgendlichen Anfälle mit Bröckchenhusten ausblieben. Im Monat 6 viel ihm auf, dass er nun die vier Etagen bis zu seiner Wohnungstür am Stück ohne Pause ging – sogar mit Einkaufstüten inner Hand. Stefan hatte das Gefühl, einfach mehr Luft zu bekommen. Den Beweis, dass es tatsächlich so war, erhielt Stefan dann im 8. Dampfmonat. Stefan leidet an einer schweren Schlafapnoe, die unbehandelt ein akut lebensbedrohliches Potential hat. Er nimmt an einem langjährigem Forschungsprojekt als Proband Teil, in welchem es um die Erforschung und Therapie dieser Erkrankung geht. Regelmäßiges vollständiges Feststellen des Gesamtzustandes finden statt, auch komplette Lungenfunktionskontrollen. Nun ja – bei diesem ersten Test nach Dampfbeginn kam unter Anderem heraus, dass mein Atemzugvolumen unter Belastung von zuvor 2670 ml auf satte 3150 ml gestiegen war. Stück für Stück ging es weiter mit positiven Veränderungen, die nicht auf der Therapie beruhten, die ich bekam. So in dieser Art könnte noch seitenlang weiter über Stefan erzählt werden.

An die Entscheider in diesem Land: Bitte überdenkt gründlich, was ihr tut! Informiert euch richtig und übernehmt nicht nur eine Indoktrination von Gruppen, die sehr interessiert ist – allerdings nicht an der Gesundheit von uns Menschen, nicht an der Gesundheit von Ex-Rauchern die nur noch dampfen und nicht an der Gesundheit von Rauchern, die ihren Tabakkonsum einschränken konnten mit Dampfen. Jede einzelne Zigarette, die NICHT geraucht wird – egal ob wegen Dampfen oder aus anderen Gründen, ist ein gute Zigarette! Ihr postuliert immer “wir wissen nicht” – seit Jahren aber wird euch die Möglichkeit zu wissen – und die Möglichkeit selbst zu denken, ständig nachgeworfen und ihr greift einfach nicht zu. Ihr macht euch in den Augen von Stefan schuldig am gesundheitlichen Leid von hunderttausenden von Menschen, schuldig am Tod von Tausenden jedes Jahr. Stefan könnte mit einem solchen Wissen, was sein Handeln auslöst, nicht mehr ruhig schlafen und keine Freude am Leben mehr empfinden. DENKT ENDLICH NACH und handelt nach dem EID, den ihr mal geleistet habt!

Dieser “Stefan”, von dem hier die Rede war – das bin ICH, Stefan Taubert, *04.02.1967 in Berlin.