Vor etwas mehr als 3 Wochen wurde ich Dampfer – und das nach beinahe 30 Jahren. Meine Raucherkarriere begann in den Niederlanden im Grenzgebiet Venlo, wo ich auf den Geschmack gekommen bin, habe alles geraucht, was mir in die Finger kam. Lag es an den Kollegen, die ebenso „quarzten“, lag es am Arbeitsaufkommen, an der Langeweile, an der Geselligkeit? Ich weiß es nicht!

Aufgewachsen bin ich im Großraum Hannover, meine Eltern rauchten beide und auch die Verwandten. Damals galt es als schick, selbst im TV wurde gequalmt. Das hat mich bis zum 23. Lebensjahr nicht interessiert, hat mir damals nicht geschmeckt. In den Niederlanden habe ich gerne selbst gedrehte geraucht (Zwaar, Halfzwaar, Industriezigaretten, Kreteks, etc…) – es hat mir alles irgendwie geschmeckt und muss gestehen, ich habe gerne geraucht!

Es gab Tage, an denen ich teilweise bis zu 70 Zigaretten rauchte, mit 2 Aschenbechern, „stereo“ sozusagen, seit ca. 8 Jahren konnte ich es reduzieren auf 25-30 Stück/Tag.

In den letzten 29 Jahren kann ich mich an höchstens 3 rauchfreien Wochen erinnern! Die letzte Aktion dieser Art sogar mit Nikotinpflastern, es muss 2006 gewesen sein, war teuer und hat, wie soll ich sagen, selbstverständlich nicht funktioniert! Es fehlte das Handling, der Geschmack und, ehrlich gesagt, auch der Wille!

Nun denn, seit 2002 lebe ich in Gauting bei München, irgendwie scheint mir das Gequalme bis auf das Keuchen beim Treppensteigen oder bei längeren Spaziergängen und den morgendlichen Hustenanfällen gesundheitlich nichts anhaben können, meine Blutdruckwerte waren größtenteils top. Auch die zunehmende Diskriminierung von Rauchern (Raucherräume, bei negativen Temperaturen draußen qualmen und Verbote) konnten mir ebenfalls nichts anhaben – man hat sich arrangiert. Hatte zwischenzeitlich wieder mal den Gedanken, dem Rauchen zu entsagen. Doch dann kam der Abend im April diesen Jahres – der Abend, an dem ich trotz Rauchschwaden durch eine eigentlich von mir geschätzte Sendung / Frontal 21 entsetzt auf dem Sofa aufgeschreckt wurde – Ein grauenhafter, gestelzter Beitrag über die E-Zigarette. Wie kann man etwas so stark beschränken, welches noch nicht wissenschaftlich belegt worden ist – Was ist hier los? Da gibt es nun eine Alternative und wird dermaßen verteufelt. Das kann nicht sein?

Ich möchte jetzt hier später weiter darauf eingehen, jedenfalls hat mich das nur noch mehr bestärkt, mich mit dem Thema weiter zu beschäftigen – ich „kugelte“ und sah irgendwann Klaus Augenthaler (u.a. WM -Sieger 1990) mit einer E-Zigarette an der Bar. Er wirbt (oder warb ?) für einen Händler. Dann habe ich mir die Website des Händlers angesehen und mich informiert, was so etwas kosten könne und wie es funktioniert. OK – Anfang Juni stieß ich dann auf den „Dampferhimmel“ und anderen YouTubern und habe mir bei Amazon ein EVOD 2 Starterset nebst 2 zusätzlichen Glastanks und Liquids (Tabak, Kaffee, Menthol, Obst) bestellt – das Paket kam am 8. Juni dieses Jahres und ich bin seit diesem Tag rauchfrei, unglaublich – 3 Wochen am Stück habe ich bisher noch nie geschafft!! Und was noch faszinierender ist, es schmeckt hervorragend, meine Nikotinmenge liegt jetzt bei 9 mg und habe 2 Händler entdeckt, welche mich mit Ersatzteilen und Liquids (sollte man unbedingt probieren) versorgen können.

DER UMSTIEG IST TATSÄCHLICH ZU SCHAFFEN! ES IST MÖGLICH! PROBIERT ES AUS!

Wie es sich bei mir gesundheitlich auswirkt, kann ich wahrscheinlich erst nach einem halben Jahr exakter mitteilen, aber mein Geschmacksempfinden, meine „Treppenperformance“ mit Einkäufen ist wesentlich besser geworden, ich bekomme besser Luft und husten muss ich auch immer weniger.
Nach 30 Jahren Raucherkarriere sind die geringeren Kosten ein schöner Nebeneffekt. Aber was nun? Die berühmt, berüchtigte Tabakrichtlinie der EU! Was sich unsere Eurokraten und die WHO da wieder haben einfallen lassen, ist eine Katastrophe für die Freiheit der Innovation (gerade in Europa) und Arbeitsplätze (durch Insolvenzen von Herstellern und Händlern) – diejenigen die Griechenland wirtschaftlich „abwickeln“ (nach 5 Jahren Verhandlungen) und weiteren irren Entscheidungen, nicht nur bei Lebens- und Genussmitteln! Das ist nicht das, wofür Europa eigentlich stehen sollte, wo Wirtschaftslobbyismus voran und der Bürger hintan steht! Das darf nicht sein! Da muss man sich engagieren!

Wir dürfen uns nicht vorschreiben lassen, wie und vor Allem, was wir genießen. Wir dürfen uns die Freiheit, für die die EU gegründet wurde, nicht nehmen lassen! Jeder Bürger hat das Recht auf Genuss – jeder soll selber entscheiden, was gut für ihn ist!! Der Tag könnte kommen, an dem verseuchte Liquids (mit süchtig machenden Substanzen) auf dem Schwarzmarkt und schlechte Hardware zu Wucherpreisen gehandelt werden. Von der Kriminalität mal abgesehen!

Ich für meinen Teil werde meine eigenen Liquids herstellen (das Equipment ist bereits unterwegs) und mich mit genügend Hardware ausstatten, um meine Rauchfreiheit, die Gesundheit und den Genuss bei zu behalten.

Mein Dank gilt allen YouTubern (v. A. Philgood, dem Dampfmacher, Mr. Börlin und Obi’s Dampsofa)

Ulf S. *18.08.1962 in Hannover