1959 wurde ich geboren und probierte ab etwa 12 Jahren ein paar mal eine Zigarette, rauchte aber nie regelmäßig.
Mit 16 Jahren, während meiner Lehre begann ich dann zu rauchen.
Wie es so war:
– Lehrlingswohnheim
– alle gehen raus zum rauchen
– ich gehe mit
– irgendwann lehne ich die angebotene Zigarette nicht ab
– das kommt dann öfter vor
– selbst eine Schachtel gekauft, ich wollte mich ja auch mal revanchieren
– sobald ich selbst eine Schachtel in de Tasche hatte, wurden es immer mehr Zigaretten
So war ich dann sehr schnell bei 10 bis 15 Zigaretten pro Tag.
Irgendwann (ich glaube so mit 20) schaffte ich es auch einen Monat lang nicht zu rauchen, und eine Zeit rauchte ich auch Pfeife.
Mit der Zeit war ich bei etwa einer Bigbox pro Tag angekommen. Auch wenn ich keine nennenswerten gesundheitlichen Probleme hatte, störte es mich doch.
Anfang 2014 versuchte ich dann aufzuhören, und deckte mich dazu mit Nikotinspray, Nikotin- und normalen Kaugummis ein. Auch wenn ich trotz des Sprays und der Kaugummies den ganzen Tag an Zigaretten dachte, überstand ich die Arbeitszeit irgendwie. Aber sobald ich zu hause war wurde ich fast verrückt. Das ging dann so weit, dass ich mir von meinem Sohn ein paar Zigaretten schlauchte, oder mir Kippen vom Aschenbecher meines Sohnes nahm, wenn er nicht zu hause war.
Das funktionierte also nicht.
Aber ich überstand ja den Arbeitstag ohne zu rauchen – ich dachte mir, vielleicht kann ich meinen Konsum wenigstens reduzieren, wenn ich auf Arbeit nicht rauche.
Ich nahm also keine Zigaretten mehr zur Arbeit mit, und kaute stattdessen ständig Kaugummi. Immer wenn ich an eine Zigarette dachte, dann beruhigte ich mich mit dem Gedanken, dass ich nachher zu hause ja rauchen kann und kaute intensiver auf meinem Kaugummie herum.
Ja, das funktionierte, dachte ich zumindest …
… bis mir auffiehl, dass sich mein täglicher Zigarettenkonsum deutlich erhöht hatte. Statt einer Bigbox pro Tag rauchte ich etwa 1 1/2 täglich. Obwohl ich über 9 Stunden des Tages lang überhaupt nicht rauchte und nur Kaugummis kaute, rauchte ich in der restlichen Zeit deutlich mehr als vorher am ganzen Tag.
Ich weiß nicht, wodurch ich aufs Dampfen aufmerksam wurde, vielleicht durch die 0-Nikotin-Dinger im Supermarkt, oder durch die Horrormeldungen in den Medien …
Ich bestellte mir im Internet ein 510T Starterset, dazu Tabakliquid mit 16 mg und mit 0 mg Nikotin. Das war gut, so konnte ich das 16er Liquid heruntermischen, als es mir nach kurzer Zeit zu stark wurde.
Dieses Paket kam am 12.12.2014 bei mir an. An diesem Tag habe ich noch eine Bigbox Zigaretten geraucht. Die 510T waren mir zuerst sehr angenehm, entsprach doch der Zugwiderstand etwa dem, den ich von den Zigaretten gewohnt war.
Die beiden Tage darauf rauchte ich dann noch jeweils 3 Zigaretten. Und dann ließ ich die angefangene Schachtel einfach im Schubfach liegen. Immer, wenn ich an eine Zigarette dachte, zog ich zuerst einfach an der e-Zigarette, wodurch der Griff zum Schubkasten nicht mehr nötig war.
Nach etwa 4 und noch einmal nach etwa 8 Tagen war ich neugierig, und probierte noch einmal eine Tabakzigarette. Die schmeckte mir dann so eklig, dass ich sie bereits nach zwei Zügen im Aschenbecher versenkte.
Nach fast 40 Jahren Rauchen habe ich überhaupt nicht mehr geglaubt, jemals von den Zigaretten los zu kommen. Mit dem Dampfen funktionierte es dann praktisch von allein, obwohl ich nur hoffte die Zigarettenmenge etwas reduzieren zu können.
Es dauerte nicht lange, und der sehr hohe Zugwiderstand, die kleinen Tankkartuschen und die schwachen Akkus des Startersets nervten mich. Ich kaufte mir Geräte mit größerem Tankinhalt und Akkukapazität (eGrip für unterwegs, GS Air und GS Air-M, sowie Ipow 2 und IStick für zu hause). Damit komme ich sehr gut über den Tag, ohne zwischendrin nachfüllen oder den Akku laden zu müssen und kann auch verschiedene Geschmacksrichtungen abwechselnd dampfen.
Nach kurzer Zeit ohne Tabakzigaretten kam mein Geschmacks- und Geruchssinn wieder – unglaublich, wie wenig ich als Raucher gerochen und geschmeckt habe. Allerdings schmeckten mir die Tabakliquids nun auch nicht mehr. Stattdessen liebe ich Kaffee-, Menthol- und Fruchtaromen. Durch Selbstmischen kann ich sowohl die Nikotinstärke und das Aroma optimal an meine Bedürfnisse anpassen.
Auch den Wocheneinkauf kann ich jetzt in einem Zug, ohne zwischendrin abzusetzen ohne Probleme und ohne Luftnot zu meiner Wohnung im zweiten Obergeschoss bringen, was ich zu Raucherzeiten schon lange nicht mehr konnte.
Seit ich von der TPD2 und den unsinnigen Empfehlungen des DKFZ zur Umsetzeng in deutsches Recht erfahren habe, treibt mich die Angst, irgendwann wieder mit dem Rauchen zu beginnen, weil wirklich taugliche Dampfgeräte und gut schmeckende Liquids damit wegreguliert werden und dann voraussichtlich nicht mehr legal beschafft werden können.
JG aus dem Osten Brandenburgs