Geraucht habe ich etwa 25 Jahre lang und meist Schwarzer Krauser – zuletzt nur noch dünne Stengelchen mit extralangen Öko-Filtern, so etwa 10..15 Stück am Tag.

Wirklich sympathisch und mit positiven Gefühlen behaftet war mir die Qualmerei schon lange nicht mehr. Von den gesundheitlichen Aspekten abgesehen, musste ich immer aufpassen, dass ich nicht mein kleines Töchterchen (ist schon ganz, ganz groß mit ihren viereinhalb Jahren!) einneble. Des Weiteren bekam ich von meiner besseren Hälfte wenigstens einmal täglich zu hören: “Geh weg, du stinkst!” Des Weiteren verursachten diverse Brandlöcher in Klamotten und Kfz-Interieur auch Stress. In Summe nervte das also mehr als mir der Qualm gefühlte Entspannung brachte.

Eines Tages, so gegen Anfang Januar 2016 anno domini brachte meine Kleine etwas vom Kindergarten mit nachhause: Für sich selber einen leichten Schnupfen, für meine Frau eine mittelschwere Erkältung und für mich eine ausgewachsene Bronchitis. Da lag ich nun also im Bett und litt wie ein Mann… also extrem, ständig stöhnend und unüberhörbar jammernd. Freundinnen und Ehefrauen werden wissen, wie sehr ein erkälteter Mann leiden kann! Das ist wirklich absolut furchtbar!

Wenn man sich in der heutigen Zeit noch auf etwas verlassen kann, dann doch immerhin noch auf die Sucht. So stieg ich also immer wieder mal aus dem Bett, zog mich an, drehte mir eine und stand dann draußen im a-kalten Mistwetter hustend, fiebrig und … naja rauchend. Auf diesen Aspekt war ich nun nicht wirklich stolz. Vielmehr blähte mich meine verfluachde Sucht in diesem Zeitraum so dermaßen an, dass ich nach Alternativen suchte. Da ich ja die meiste Zeit im Bettchen lag, hatte ich ja Zeit, mich ausgiebig über Rauchbeendigungstechniken einzulesen…

“Wer ohne Hilfsmittel aufhört, wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 % wieder rückfällig” – Das klang nicht erfolgversprechend.

“Wer medizinische Hilfsmittel nutzt, verdoppelt seine Chance! Die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls liegt mit Nikotinsprays, -kaugummis und -pflastern nur noch bei 96 %” – Ein aussichtsloses Unterfangen also, vor Allem für einen Suchtbolzen wie mich.

Ob vielleicht eine E-Zigarette einen Versuch wert wäre? So habe ich also bei Amazon die Kundenrezensionen durchgeschaut, durchaus dazu bereit, etwas Geld auszugeben. Etwas Tolles musste her, ich wollte keinen Reinfall erleben! Da fand ich dann ein Superdeluxe – All in one – Superduper – Komplettpaket mit einem SC iStick, welches recht gut bewertet wurde. Okay, her damit! Liquids mit Nikotin, so fand ich nach stundenlanger Suche heraus, gibt’s nicht bei Amazon. Also bestellte ich bei so’nem Onlineshop eine ordentliche Auswahl verschiedenster Liquids.

Als das Zeug endlich da war, nach gefühlter Ewigkeit von mindestens 2 Tagen, wurde getestet.
Bronchitis immer noch da, das Dampfen nicht gewohnt, bekam ich mächtigen Husten. Die Enttäuschung des ersten Versuches war massiv und ich wollte den teuren Kram am liebsten gleich in die Tonne treten! Aber gut, im Internet fanden auffallend viele Leute das Dampfen voll toll und außerdem hatte ich ganz nett Kohle für das Zeug hingeblättert, also WEITER (verdammtnochmal)!

Bald stellte sich heraus, dass das 12er-Liquid mit Menthol ziemlich gut war bei Bronchitis. Der Husten wurde schwächer, das Menthol räucherte (gefühlt) die Bazillen aus und der Tabakkonsum wurde langsam weniger. Noch 5 Kippen am Tag, noch 2, noch eine, dann keine mehr! Feine Sache!
Bald war ich wieder gesund und stellte Tage später fest, dass ich fast aus Versehen mit dem Tabak aufgehört hatte. Kein “Geh weg, du stinkst” mehr, keine Brandlöcher, keine Tabakbrösel und Aschedreck, kein “Drehmoment” mehr zur Rauchvorbereitung… Kurzum, die Lebensqualität verbesserte sich dramatisch! Bald stellte ich fest, dass ich fitter wurde und kein Problem mehr damit hatte, über zwei Stockwerke die Treppe zu benutzen, mich beim Löcher buddeln im Garten weniger plagte und feststellte, dass bislang als geschmacklos bewertete Sättigungsbeilagen beim Abendessen durchaus einen Geschmack hatten! Interessant, interessant…(!)

Kaum war also mein Ausstieg aus dem Tabak gelungen, offenbar nachhaltig, musste ich im Internet etwas lesen von „TPD2“ und einer geplanten Verbotskampagne, losgetreten durch EU und umgesetzt durch nationale Regierungen. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein! Dank der Dampferei bin ich nach einem Vierteljahrhundert endlich vom Tabak los und nun kommen da solche Leute daher und wollen mir das wieder nehmen? Sind die denn noch bei Trost?

Nun gut, mittlerweile habe ich mir Vorräte angelegt, die für viele Jahre reichen sollten. Große Sorgen mache ich mir um meine eigene Versorgung also nicht mehr. Mir tun nur die Menschen leid, die zu spät dran sind und durch die Gesetzgebung am Umstieg auf das Dampfen gehindert werden. Diese Menschen werden vermutlich weiterhin rauchen… mit allen schädlichen Folgen. Wenn diese Gesetzgebung lange bestehen bleibt, wird sie viele Todesopfer zur Folge haben.

Je mehr Dampfer wir werden, desto stärker wird unsere Stimme sein! Vielleicht kannst Du, der Du das hier liest ja auch einen Raucher vom Dampfen überzeugen?

Vape on!
Dieter K.